Wir legen unsere Arbeit an Ihre Herzen. Wir bitten um Ihre Gebete und guten Wünsche für die Menschen, die hier ankommen, und für diejenigen, die hier arbeiten.
Ihnen und Ihren Lieben wünschen wir einen friedlichen Advent, ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Jahr 2024 unter dem Motto der Jahreslosung aus dem 1. Korintherbrief:
Es wurde kalt in diesen Tagen, vereinzelt fällt Schnee, und die Gäste an unserer Kaffeebar vor der Nissenhütte erfreuen sich besonders an den warmen Getränken. Doch nun ist auch damit Schluss, Kaid Schullan mottet die Kaffeemaschine zur Winterpause ein.
Die verbringt sie gut geschützt, zum Frühjahr folgt dann noch die gründliche technische Wartung. Und ab Ostern 2024 ist dann wieder alles bereit, und Kaid Schullan begrüßt alte und neue Gäste bei Kaffee und Kakao zu einer „kleinen Pause“.
Am 9. November 1938 wurde Judenhass in Nazi-Deutschland zur offiziellen Staatsräson. Synagogen brannten, jüdische Geschäfte wurden geplündert, Jüdinnen und Juden wurden bespuckt, misshandelt, ermordet. Dieser furchtbare Weg mündete in der systematischen, industriellen Vernichtung von 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens, der Shoah. Nie wieder! haben viele in Deutschland seither gesagt. Nie wieder darf Antisemitismus hier Raum gewinnen. Nie wieder sollen Jüdinnen und Juden sich hier bedroht und ausgegrenzt fühlen.
Und heute? Am 9. November 2023 schicken jüdische Eltern ihr Kind nicht zur Kita, gehen jüdische Schulkinder mit Bauchweh zum Unterricht, überlegen jüdische Familien, ganz fortzuziehen.
Doch wohin? Was heißt das „Nie wieder!“ der vergangenen Jahre im Angesicht des grausamen Terroranschlags der Hamas, im Angesicht all des Leids, das in Israel und Palästina so vielen Menschen - wie immer zumeist zivilen Opfern – widerfährt?
Um es klar zu formulieren: Darf man vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung hier in Deutschland Israels Politik überhaupt kritisieren? Ich meine, ja. Darf man hier in Deutschland in diesen Wochen auch das Leid der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen benennen? Ich meine, ja. Darf man hier in Deutschland die Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Bewohner der Westbank anprangern? Ich meine, dass muss man sogar, um der unbedingten Menschenwürde willen, die allen gilt.
Um all das und um das Wo und Wann und Wie dürfen wir auch streiten. Die Grenze ist da, wo das Existenzrecht Israels bestritten oder infrage gestellt wird. Die Grenze ist da, wo Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland wieder ihre Identität verbergen aus Sorge und Angst.
Hier gilt: Nie wieder! Und dafür müssen wir gemeinsam aufstehen und einstehen. Nie wieder! Ein Versprechen. Und eine Verpflichtung.
Und eine Position mit biblischem Fundament: Paulus erzählt davon im Römerbrief. Er wählt das Bild eines Olivenbaums und er erinnert die Christen, an die er sich wendet, an die Grundlage ihres Daseins:
„Wenn die Wurzel heilig ist, dann sind es auch die Zweige. Einige Zweige sind aus dem edlen Olivenbaum herausgebrochen worden. Dann hat man dich als Zweig vom wilden Olivenbaum in den edlen eingepfropft. Jetzt wirst du vom Saft aus seiner Wurzel miternährt. Aber meine nicht, dass du den anderen Zweigen überlegen bist. Wenn du es trotzdem tust, dann denke daran: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich."
.. oder doch ein phantastisches Wesen aus einer anderen Welt? Erstaunlich jedenfalls, was die Kinder in der Vorschule an diesem Herbsttag gezaubert haben. Gefallene Blätter gelten ja eher als Zeichen der Vergänglichkeit. Doch jetzt bekamen sie neues Leben eingehaucht.
Nach dem Sammeln Pressen und Trocknen wurden die Blätter aufgeklebt und hübsch verziert. Und was ein paar offene Augen bewirken, kann man auf den Fotos sehen und bestaunen.
Die Kinder jedenfalls waren stolz auf ihre herbstlichen Impressionen. Und die Eltern beim Abholen natürlich auch.
Das Frauenzentrum im Grenzdurchgangslager Friedland betreut seit 2013 weibliche Asylsuchende mit dem Ziel, ihnen eine Erstorientierung in Deutschland zu bieten sowie Handlungskompetenzen zu vermitteln und ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Wir beraten und informieren zu geschlechtsspezifischen Fragestellungen, Gewaltschutz sowie der Selbstgestaltung des eigenen Lebens im Zuge ihres Ankommens in Deutschland.
Bibelfliesen sind eine Tradition der Nordseeküste; vor allem in den Niederlanden wurden im 18. und 19. Jahrhundert die Küchenfliesen an der Wand mit biblischen Motiven bemalt, und hier oft mit Bildern von Flucht und Vertreibung. Ebensolche Motive hat die Projektgruppe „Kulturgut Bibelfliesen“ und die Dokumentationsstätte „Gnadenkirche Tidofeld“ nun gesammelt, auf große Plakate gezogen, mit begleitenden Texten versehen und so eine Wanderausstellung gestaltet.
Und diese Bibelfliesenausstellung hat jetzt das Museum Friedland in die katholische St. Norbert-Kirche in Friedland gebracht. In den nächsten Wochen ist sie hier allen Besucherinnen und Besuchern frei zugänglich.
Anschaulich zeigt sich: Flucht, Vertreibung, auch Errettung und Neuanfang, das ist ein Alltagsthema in Friedland, zugleich ein Menschheitsthema, seit und solange es Menschen gibt.
Stammleserinnen und -leser erinnern sich: Diese Überschrift gab es doch schon mal.
Genau, im März säten die Kinder in der Vorschule Zeichen bunter Hoffnung. Die Samen stammten aus der Einschulungsaktion des Landesbischofs.
Und nach dem Säen war wirklich eine Menge Geduld gefragt, nur wenige Blüten gab es über den Sommer. Aber jetzt, ausgerechnet im Herbst, wo Vieles in der Natur sich schon Richtung Winter zurückzieht, blüht es am Eingang unserer Vorschule noch einmal richtig auf.
Wir genießen mit den Kindern die Blütenpracht und summen das schöne Erntedanklied: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn; drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt, und hofft auf ihn.“ (Ev. Gesangbuch, 508)
Sie heißen Naya, Marwa, Safa, Sham, Abdullah Talal und Asraa. Die bedrückenden Erfahrungen ihrer Flucht und des mühsamen Weges hierher sieht man ihnen meistens gar nicht an. Das Lager Friedland und die Zeit hier sind wie eine Atempause, in der sie unbeschwert Kinder sein können.
Und in der Vorschule wollen sie gern basteln: Papierrollen mit Krepp bekleben, sorgfältig die gezackten Flügel aufmalen, ausschneiden und mit bunten Steinen bekleben, nun noch Augen und Zähne aufkleben – fertig sind die kleinen Fledermaus-Vampire.Stolz präsentieren die Kinder ihre Werke dieses Vormittags. Und ganz selbstverständlich haben sie dabei die ersten kleinen Schritte zum Ankommen gemacht.
Streng genommen ist sie tatsächlich die Chefin im Grenzdurchgangslager: Daniela Behrens, Innenministerin des Landes Niedersachsen, machte ihren Antrittsbesuch in Friedland. Im Fokus standen dabei natürlich zunächst die Beschäftigten des Landes, doch auch mit den Vertretern der Bundeseinrichtungen und der Wohlfahrtsverbände suchte sie das Gespräch.
Und neben den neuesten Bauten, den fast fertiggestellten Unterkünften im Ostlager, besuchte sie auch das älteste Gebäude, unsere Lagerkapelle. Interessiert zeigte sich die Ministerin dabei nicht nur an den Spuren der Geschichte, sondern auch an den aktuellen Angeboten und Arbeitsfeldern der Inneren Mission.
Ziemlich genau vor einem Jahr schwebte ein ähnliches Ungetüm über dem Grenzdurchgangslager, damals war es ein Container der provisorischen Lagerküche, über die seither die Verpflegung organisiert wird.
Das, was da jetzt über das Dach hereinschwebt, zeugt vom Fortgang der Bauarbeiten, es ist nämlich die Lüftungsanlage der neuen Küche. Geliefert wird sie am Stück und dann über das geöffnete Dach an ihrem Platz eingesetzt. Viel Kraft erfordert das bei den eingesetzten Maschinen und viel Fingerspitzengefühl bei denen, die sie bedienen.